Auch „Weekend Warriors“ leben gesund

Langzeitstudie zeigt: Schon wenige Sporteinheiten pro Woche haben gesundheitlichen Nutzen

Foto:  Ivan /AdobeStock

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Unter der Woche sieht man sie selten, dafür treten sie verstärkt zwischen Freitag- und Sonntagabend in Erscheinung: „Weekend Warriors“, Menschen, die im Alltag keine Zeit für Sport finden, dafür aber an den Wochenenden zur sportlichen Höchstform auflaufen. Studien zeigen, dass dieses Sportverhalten, anders als bislang angenommen, durchaus einen nennenswerten gesundheitlichen Nutzen hat. Noch besser ist es allerdings, den Alltag möglichst bewegt zu gestalten.

Ist Dauersitzen ein unabhängiger Risikofaktor?

Die gesundheitlichen Risiken des Dauersitzens für das Herz-Kreislauf-System, den Stoffwechsel und den gesamten Halteapparat sind lange bekannt. Die Annahme vieler Feierabend- und Wochenendsportler, sie könnten ihre Sitzzeit im Nachhinein durch verstärkte körperliche Aktivität kompensieren, wurde durch diverse Studien in Frage gestellt. Es setzte sich in Fachkreisen die Theorie durch, dass Dauersitzen ein unabhängiger Risikofaktor ist. Die Begründung: Der Stoffwechsel fährt nach einigen Sitzstunden stark herunter und arbeitet nicht mehr richtig.

Eine ernüchternde Erkenntnis für viele Menschen, die in einem Bürojob arbeiten und deshalb zum Sitzen gezwungen sind – und ein Argument für jeden Langsitzer, sich den ungeliebten Gang zum Fitnessstudio oder zum Sportverein, zum Stadtpark oder zum Personal Trainer gleich zu sparen.

Auch reine Wochenendsportler profitieren gesundheitlich

Neuere Studien weisen jedoch darauf hin, dass Bewegung, so wenig und selten sie auch sein mag, grundsätzlich einen gesundheitsfördernden Nutzen hat. So hatte ein Forscher-Team um Gary O'Donovan vom National Center for Sport an der Loughborough University Gary eine Langzeitstudie mit über 63.000 Männern und Frauen jenseits des 40 Lebensjahres durchgeführt. Dabei wurden die Probanden – eingeteilt in verschiedene Gruppen – über einen Beobachtungszeitraum von 18 Jahren mehrmals zu ihren sportlichen Freizeitaktivitäten befragt.

Anschließend wurde überprüft, wie viele Teilnehmer in den jeweiligen Gruppen woran erkrankt und wie viele Teilnehmer gestorben waren. Unter anderem fanden die Forscher heraus, dass reine Wochenendsportler ein um 30 Prozent geringeres Risiko hatten im Beobachtungzeitraum zu sterben und ein um 20 Prozent geringeres Risiko an Krebs zu erkranken.

Über den Tag verteilte Bewegung ist optimal

Die Autoren resümieren, dass ein bis zwei intensive Sporteinheiten in der Woche einen deutlich krankheitspräventiven Effekt haben und deshalb ein solches Sportverhalten immer noch wesentlich besser ist, als gar keinen Sport zu treiben.

Dennoch ändert diese Erkenntnis nichts an der Tatsache, dass regelmäßige, stetig über den Tag verteilte Bewegung noch deutlich größere Effekte hat. Auch die Weekend Warriors sollten deshalb versuchen, ihre Arbeitstage mit etwas Bewegung anzureichern, beispielsweise durch einen Spaziergang in der Mittagspause oder mithilfe von „Bewegungsverführern", wie zum Beispiel Aktivstuhl, Stehpult, Mini-Trampolin oder Balanceboard.

 

 

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