Faktencheck: 10.000 Schritte Regel oder Mythos?
Worauf es beim Gehen wirklich ankommt
10.000 Schritte pro Tag – viele wollen diese magische Zahl alle 24 Stunden erreichen. Aber ist es wirklich notwendig, mindestens 10.000 Schritte pro Tag zu laufen? Dr. Dieter Breithecker erläutert den Hintergrund dieser griffigen Zahl und worauf es beim Gehen wirklich ankommt.
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Tatsache ist: Es steckt kein bisschen wissenschaftliche Grundlage hinter der bekannten 10.000 Schritte-Empfehlung. Die Idee entstand aus einer japanischen Marketingkampagne Mitte der 1960er Jahre. Ziel war es, Begeisterung für die Olympischen Spiele 1964 in Tokio zu erwecken. Eine japanische Firma entwarf den ersten tragbaren Schrittzähler namens manpo-kei, was so viel bedeutet wie 10.000-Schritte-Meter. Hinter dieser Zahl verbarg sich keine Forschung - das Unternehmen wählte die Zahl nur als Indikator für einen gesunden Lebensstil.
Auf die 10.000 Schritte täglich muss man sich also nicht versteifen. Eine durchschnittliche Person läuft um die 100 Schritte pro Minute. Um 10.000 Schritte pro Tag zu erreichen, müsste man 100 Minuten laufen. Für viele, die in Büros oder Jobs arbeiten, die nicht viel Bewegung erfordern (etwa 1.000-1.500 Schritte) ist dies nur schwer erreichbar.
Aber: Jede noch so kleine Bewegung ist besser als gar keine Bewegung. Und mit ein paar Tipps und Tricks lassen sich 10.000 Schritte step by step in den Alltag integrieren. Mittlerweile sind sich die Wissenschaftler längst darin einig, dass Bewegung wichtig und dass ohne sie ein gesunder Lebensstil nicht umsetzbar ist. Und wer es tatsächlich schafft, jeden Tag 10.000 Schritte zurückzulegen, der hat schon eine Menge richtig gemacht.
Der mendo:movo-Faktencheck
Viele Aussagen zu den Themen Gesundheit und Bewegung werden immer wieder wiederholt. Aber stimmen sie auch? In unserer Videoreihe stellen wir solche Aussagen auf den Prüfstand.
Dr. Dieter Breithecker ist promovierter Sportwissenschaftler und Projektleiter für „Das bewegende Büro“. Primäres Anliegen der Initiative ist es, die menschlichen Lebensräume bewegungsfreundlicher zu gestalten, um damit positive Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit zu erzielen. Breithecker ist Autor und Mitautor zahlreicher Veröffentlichungen und national wie international als Referent tätig. Er ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von mendo:movo.