Mit Yoga zu mehr Balance und Wohlgefühl

Der Yoga ist vielseitig und so auch seine Wirkung - Foto: sorrapongs/Adobe Stock

Yoga ist ein Wort aus dem Sanskrit und bedeutet so viel wie „verbinden“ oder „vereinigen“. Wenn es um Yoga geht, gibt es ganz unterschiedliche Vorstellungen davon: Während die einen denken, eine Yogastunde bestünde primär aus Herumsitzen und Klangschalen-Lauschen, denken die anderen, Yoga zeichne sich durch übernatürliche Beweglichkeit und das Einnehmen von artistischen Positionen aus. Wieder andere meinen, im Yoga atme man ja nur, oder dort kämen komische Leute in gewöhnungsbedürftigen Gewändern zusammen, um im Räucherstäbchen-Nebel seltsame Zeilen zu singen.

Nichts davon ist richtig, aber auch nicht falsch: Der Yoga ist vielfältig und geht auf Jahrhunderte alte indische Schriften zurück. Diese beschäftigen sich vor allem mit den Aktivitäten unseres Geistes und mit der These, dass falsche Annahmen und Glaubensätze, die wir über uns und die Welt haben, sowie wiederkehrende Gedankenmuster Leiden schaffen und uns von unserem wahren Kern, unserer Seele, entfernen.

Psychischer Stress verursacht körperliche Beschwerden

Übertragen auf die heutige Zeit: Zu viel Stress wirkt sich nicht nur auf unsere mentale, sondern auch auf unsere körperliche Gesundheit aus. Mittlerweile ist allgemein bekannt, dass Gesundheit nicht nur die Abwesenheit von Krankheit bedeutet. Gesund sind wir dann, wenn psychisches und physisches Wohlbefinden im Einklang sind. Aber leben wir in diesem Einklang? Wohl kaum, ist doch in unserer heutigen schnelllebigen Gesellschaft eher „höher, schneller, weiter“ das Gebot der Stunde. Statt eines Säbelzahntigers verfolgt uns heute gefühlt eine ganze Horde – und das permanent.

Unser vegetatives Nervensystem ist ständig in Alarmbereitschaft. Der Sympathikus, der unsere Leistungsfähigkeit steigert, ist übermäßig aktiv, der Parasympathikus, der uns beruhigt, kommt kaum zum Zug. Unausgewogene Ernährung, wenig oder falsche Bewegung sowie ungute Gewohnheiten tun ihr Übriges für eine völlige Dysbalance. 

Wahrscheinlich deshalb erfreut sich Yoga immer größeren Interesses, und mehr und mehr Menschen finden den Weg auf die Matte. Wenn auch die Asana-Praxis, also das Üben von Körperhaltungen, nur einen kleinen Teil des Yoga ausmachen: Sie ist oft der Startpunkt einer Reise zu mehr Ruhe, Ausgeglichenheit und körperlichem und geistigem Wohlbefinden.

Positive Wirkung auf vielen Ebenen

Auf körperlicher Ebene kann regelmäßiges Üben helfen, die Flexibilität zu verbessern, die Muskeln zu stärken und die Ausdauer zu erhöhen. Je nach Art der Asana-Praxis – von passiv bis kraftvoll und dynamisch – ist Yoga ein wunderbares Herz-Kreislauf-Training. Insbesondere eine dynamische Yoga-Praxis fördert Koordination und Gleichgewicht. Der volle Fokus auf den Körper schult die Tiefenwahrnehmung (Propriozeption). Körperliche Signale werden so nach und nach besser erkannt, was wiederum präventive Effekte haben kann. Bewusstes Atmen und Atemschulung, im Yoga Pranayama genannt, reduzieren Stresshormone und beruhigen das Nervensystem. Ergänzende Achtsamkeitsübungen und Meditation können Konzentration und geistige Klarheit fördern.

Auf emotionaler und spiritueller Ebene kann Yoga dazu beitragen, innere Blockaden zu lösen, ein emotionales Gleichgewicht wiederherzustellen und eine tiefere Verbindung zu sich selbst und anderen herzustellen. Es kann helfen, negative Gedankenmuster zu durchbrechen und ein Gefühl der Zufriedenheit und Erfüllung im Leben zu fördern – wobei der Yoga bei ernsthaften psychischen Themen keine Therapie ersetzen kann.

Zusammengefasst: In unserer hektischen und stressigen Welt bietet Yoga einen Raum des Rückzugs und der Innenschau, der es Menschen ermöglicht, sich von den Belastungen des Alltags zu erholen und ihre innere Mitte zu finden. Durch die Integration von Körper, Geist und Seele bietet Yoga einen zeitlosen, ganzheitlichen Ansatz zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden auf allen Ebenen des Seins.

Durch seine Vielfalt und Tiefe lässt sich sich Yoga ideal in den modernen Lebensstil integrieren lässt – eben als regelmäßiger Check-in bei sich selbst.