Pfützen schützen: Darum ist Toben im Schmuddelwetter gesund
Mehr Bewegung, bessere Immunabwehr
Planschen in Pfützen macht Spaß - und hilft der Immunabwehr auf die Sprünge - Bild: Irina Schmidt/Adobe Stock
Regen, Wind und Matsch – alles kein Grund, drinnen zu bleiben. Echte Weltentdecker kann die wildeste Witterung nicht von der nächsten Erkundungsmission abhalten. Wann sonst man so herrlich in Pfützen springen? Für welches Wetter wurde die Matschhose erfunden, wenn nicht für dieses? Toben unter solchen Bedingungen bringt nicht nur Kinder in Bewegung, sondern auch ihr Immunsystem.
Kinder haben Recht, wenn sie gerade bei Schmuddelwetter unbedingt draußen spielen wollen. Die richtige Kleidung vorausgesetzt – Gummistiefel, Matschhose und Regenjacke – macht das Toben nicht nur einen Heidenspaß: Es wirkt wie ein Fitnessstudio für die Abwehrkräfte. Wechselhaftes Wetter verlangt dem Immunsystem einiges ab und trainiert es so effizient. Die nächste Kindergartengrippe kann ruhig kommen: Solcherart gestärkt, sind die Kleinen gut vorbereitet.
Eltern brauchen keine Angst zu haben – der Mensch ist für die Außenwelt gemacht. Wer hinterher einen vor Schlamm starrenden Wäscheberg abzuräumen hat, kann sich damit trösten, dass das wilde Abenteuer in Vorgartien beim Nachwuchs für ordentlich Appetit und einen gesunden Schlaf sorgt.
Übrigens, auch wenn das Aprilwetter mit allen Variationen von Sonne bis Hagel im Stundentakt sprichwörtlich ist: Der April ist nicht der nasseste Monat im Jahr, sondern der trockenste. Die meisten Regentage gibt es im Dezember und Januar, die größten Niederschläge im Juli. Es gibt also das ganze Jahr hindurch genug Gelegenheiten, eine Expedition zu neuen Ufern zu starten.
Allergien einfach vorbeugen
Entdeckern, die sich mutig in solch unbekannte Gebiete wagen, können auch Allergien deutlich seltener etwas anhaben. Denn allzu penible Hygiene schadet und begünstigt spätere Allergien und Asthma. Unter Medizinern gilt als eine der wichtigsten Ursachen für die steigende Zahl an Allergien und Neurodermitiserkrankungen, dass in unseren Breitengraden ein zu hohes Maß an Hygiene und Sauberkeit vorherrscht und Kindern so der Kontakt zu Keimen und Bakterien fehlt.
Daher kann die Empfehlung – auch bei mäßigem Wetter – nur lauten: Raus in die Natur und rein in die Pfütze. Selten macht gelebte Gesundheit mehr Spaß.
Bewegungsverführer mit hohem Unterhaltungswert
Die Pfütze kann für ein Kind ein Spiegel sein, ein Ort zum Spielen und zur Bewegung. Natürlich hat so eine Pfütze auch etwas Magisches an sich: Sie ist wie ein kleiner See, der entsteht und in ein paar Tagen wieder vergeht und dazwischen eine völlig eigene Mikrolandschaft bildet.
Vor allem aber macht es Spaß, in Pfützen zu planschen und mit Wasser zu spritzen, egal, ob allein oder zusammen mit anderen Kindern. Die eigene Geschicklichkeit austesten beim Überspringen kleiner und großer Pfützen ist das eine, das andere, einfach mit Anlauf mitten hinein zu springen. In der Gruppe kann beides zum spielerischen Wettkampf werden:
- Für das Pfützenleeren sucht sich jedes Kind eine Pfütze, die zu seiner Größe passt und stellt sich mitten hinein. Auf das Startsignal hüpfen alle los. Wessen Pfütze als erstes leer ist, der oder die hat gewonnen.
- In der Pfütze stampfen, dass es möglichst hoch und weit spritzt – das ist der Pfützenpatscher.
- Beim Pfützenlauf geht es dagegen darum, nicht nass zu werden: Die Kinder laufen im Kreis um eine möglichst große Pfütze. Wer ins Wasser tritt, scheidet aus, das letzte Kind gewinnt.
- Ein Geschicklichkeitsspiel ist das Pfützenboccia: In die Mitte einer Pfütze wird ein großer, flacher Stein gelegt. Die Kinder werfen mit kleinen Steinen danach – Ziel ist, dass der kleine Stein auf dem großen liegen bleibt.
- Etwas für die Größeren ist die Pfützenvermessung: Jede Pfütze wird betrachtet, dann schätzen die Kinder ab, wie tief sie wohl ist. Anschließend wird mit dem Meterstab gemessen – wer dem Ergebnis am nächsten war, hat gewonnen.
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