Auch die Augen brauchen Bewegung

Körper- und Augenmotorik stehen in enger Wechselwirkung.

Foto: Syda Productions/AdobeStock

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Dass viel Sitzen der Gesundheit schadet, ist bekannt. Es ist die Ursache zahlreicher Beschwerden des Bewegungssystems, insbesondere von Rückenschmerzen. Aber auch das Herz-Kreislauf-System, der Stoffwechsel, das Atmungs- und das Verdauungssystem leiden unter dem Bewegungsmangel. Weit weniger bekannt ist, dass Dauersitzen auch das wichtigste Sinnesorgan des Menschen, nämlich die Augen, schädigen kann. Denn die Motorik der Augen hängt mit der Motorik des Köpers und dem Gleichgewichtsorgan im Innenohr unmittelbar zusammen. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Bewegungsmeldeorgane der Wirbelsäulenmuskulatur. Sie melden dem zentralen Nervensystem, vor allem also dem Gehirn, Spannungsänderungen im Muskelgewebe. Und solche Spannungsänderungen treten auf, wenn der Mensch sich bewegt. Die motorischen Informationen laufen aber auch in die andere Richtung – das Nervensystem weist die Muskeln an, sich in einem bestimmen Ausmaß zu bewegen. Rückwirkend erfährt dann wieder das Gehirn, ob die Bewegungen wie geplant durchgeführt werden konnten.

Starres Blicken ist nicht gut für die Augen

Im Thalamus, einer zentralen Schnittstelle im Zwischenhirn für sensible und motorische Signale, laufen sämtliche Informationen zusammen, werden gebündelt, gefiltert und bewertet. Nur was der Thalamus als wichtig erachtet, wird an die Großhirnrinde weitergeleitet und gelangt so in unser Bewusstsein. Der Thalamus als Informationssammler ist darauf angewiesen, viele Informationen zu bekommen, um damit das Großhirn entsprechend mit Informationen versorgen zu können. Bewegungsarmut und Blickzentriertheit führen jedoch dazu, dass der Thalamus mit zu wenigen oder qualitativ mangelhaften Informationen gefüttert wird. Seine Funktion nimmt ab und in der Folge fährt auch die Aktionsbereitschaft des Nervensystems herunter. Das wiederum verschlechtert die Augenmotorik. Es kann zu motorischen Funktionsstörungen der Augen kommen, die sich oft darin äußern, dass Objekte in der Nähe nicht mehr scharf erkannt werden können. Zudem wird das Sehen anstrengend, die Augen schmerzen und sind gerötet. In seltenen Fällen sehen Betroffene sogar Doppelbilder.

Stetiger Haltungswechsel hält Rücken und Augen fit

Das einzige wirksame Gegenmittelt ist Bewegung. Denn nur durch Bewegung erhält das Nervensystem ausreichend Informationen, bleibt aktionsbereit und stabilisiert so auch die Augenmotorik. Damit dieser wichtige Informationsfluss auch während der PC-Arbeit aufrechterhalten bleibt, ist ein regelmäßiger Haltungswechsel zwischen Sitzen und Stehen sowie eine Sitzdynamik unerlässlich. Dieser kann mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch und einem dynamischen Bürostuhl erreicht werden. Bei Letzterem bewegt sich das Becken ständig mit der dynamisch gelagerten Sitzfläche mit. Diese kleinen Bewegungen stimulieren stetig die Bewegungsmeldeorgane in den Rumpfmuskeln und sorgen so für einen dauerhaft hohen Informationsfluss zwischen Rumpfmuskulatur und zentralem Nervensystem. In der Folge kann länger konzentriert und ohne Rückenschmerzen gearbeitet werden – und die Augen bleiben gesund und funktionsfähig.

Rumpf- und Augenmotorik stehen also in enger Wechselwirkung zueinander: Bewegt man sich zu wenig, verschlechtert sich die Augenmotorik, ebenso kann eine unzureichende Augenmotorik die Funktion der Wirbelsäule beeinträchtigen. Dagegen helfen ein regelmäßiger Haltungswechsel, dynamisches Sitzen und Pausen bei der Computerarbeit.

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